Am kommenden Sonntag feiern alle katholischen Gemeinden Spandaus gemeinsam mit ihrem Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch Fronleichnam, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi.“
Normalerweise fällt Fronleichnam immer auf einen Donnerstag ( den 60. Tag nach dem Ostersonntag ), wird aber in Berlin am darauffolgenden Sonntag gefeiert, da der Donnerstag kein staatlicher Feiertag ist.
Erstmals feiern alle Spandauer Katholiken gemeinsam
Seitdem die Fronleichnamsprozession durch die Spandauer Altstadt im 19. Jahrhundert vom preußischen Staat behördlich verboten wurde, ist es in diesem Jahr das erste Mal, dass alle Spandauer Katholiken gemeinsam durch die Altstadt ziehen. Bereits 2019 hatten dies die Gemeinden aus dem Norden Spandaus getan.
Beginn der Feier ist um 10 Uhr in der großen Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen mit der Messe, der Erzbischof Koch vorsteht.
Danach zieht die Prozession durch Spandau und macht an vier Stationsaltären im Freien halt:
- auf dem Marktplatz,
- an der Ev. Nikolaikirche,
- an der historischen Kirche St. Marien am Behnitz,
- und wieder an der Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen.
Der feierliche Ausklang findet dann am Gemeindehaus in der Galenstraße statt.
An Fronleichnam feiern und erinnern alle Katholiken, dass Jesus Christus in der Eucharistie – in Brot und Wein – wirklich gegenwärtig ist und bleibt. Nach dem Gottesdienst wird deshalb eine Hostie (der „Leib Christi“) in einem Schaugerät (Monstranz) bei einem Umzug (Prozession) durch die umliegenden Straßen getragen, die mitgehenden Menschen erbitten dabei singend und betend Gottes Segen für Stadt, Land und alle Menschen.
Zur historischen Spandauer Prozession bis 1875 gibt es übrigens einen Wikipedia-Eintrag. Darin wird das für den Aufschwung der katholischen Gemeinden im preußischen Berlin so bedeutende Fest näher vorgestellt. Berlin ist mit mehr als 300.000 Katholiken eine der größten katholischen Städte Deutschlands, vermutlich hinter Köln und München.
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