Mittwoch, 30. April 2025
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Alphabündnis zeigt die Ausstellung „Steht doch da“

Alpha-Bündnis

Millionen Menschen in Deutschland können diese Meldung nicht lesen, weil sie die Schriftsprache nicht gelernt haben, oder mit einer anderen Muttersprache groß geworden sind.
Deshalb kommt es nun darauf an, diese Mitbürger und Mitbürgerinnen, Freunde und Verwandte per Mund-zu-Mund-Propaganda zu informieren. Denn es gibt Hilfsangebote in Spandau, und in ganz Berlin!

Jeder kennt die Situation: wenn wir täglich in der Stadt unterwegs sind, geht fast nichts, ohne grundlegende Lesefähigkeiten. Ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sich in einem öffentlichen Gebäude orientieren, ein Patientenformular in der Arztpraxis ausfüllen – all das machen wir fast alltäglich ohne groß darüber nachzudenken. Für 6,2 Millionen Menschen in Deutschland sind Informationen in Schriftsprache aber eben nicht sofort lesbar und verständlich. Viele Menschen haben nicht ausreichend Lesen und Schreiben gelernt, und führen oft ein zurückgezogenes und ängstliches Leben, weil es unangenehm ist, sich die Schwäche einzugestehen. Sie zählen zu den sogenannten „gering Literalisierten“, die zwar eine Schule besucht, aber dennoch Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben.
Doch auch viele Zugewanderte müssen noch besser Deutsch sprechen, lesen und schreiben lernen, sodass es auch leichter ist, gemeinsame Hilfsangebote anzunehmen. Das Alphabündnis hilft, die Schwellenangst zu nehmen, und sich auf Lesen und Schreiben besser vorzubereiten.

Eine Ausstellung nimmt sich der Problematik an:

Donnerstag, dem 13.08.2020 | 18:00 Uhr
Ausstellung „Steht doch da!“
Ausstellung und Podiumsgespräch zum Thema Analphabetismus

Bezirkszentralbibliothek | Carl-Schurz-Straße 13 | 13597 Berlin

Der Titel der Ausstellung greift die slapstick-reife Alltagssituation auf, in der ein des Lesens unkundiger Mitmensch nach dem Weg fragt. Die übliche Antwort mit Fingerzeig hilft nicht wirklich weiter: „Steht doch da!“

Die Ausstellung „Steht doch da“ zeigt ausgewählte Alltagssituationen, in denen Menschen, die nicht gut lesen und schreiben können, mit Texten konfrontiert werden und ihnen somit immer wieder die Teilhabe erschwert wird.

Die Motive wurden in Gesprächen mit Lerner*innen des Arbeitskreises Orientierungs- und Bildungshilfe e.V. ermittelt und zusammen mit dem Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V. und dem Fotografen Jesús Cabrera Hernández realisiert.

Bezirksstadtrat Gerhard Hanke begrüßt die kommende Ausstellung: “Für Millionen Menschen in Deutschland ist das Lesen und Schreiben jeden Tag eine große Herausforderung. Diese Ausstellung macht das Thema in der Öffentlichkeit sichtbar. Und sowohl in der Volkshochschule als auch der Bibliothek arbeiten wir daran, diese Menschen in Ihren Bemühungen zu unterstützen.“

Am Donnerstag, dem 13.08.2020, um 18:00 Uhr, sind alle interessierten Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich über das Thema zu informieren und Fragen zu stellen. Vor allem sollte auch gefragt werden, wie wenig Zeit gebraucht wird, um Leseschwächen zu überwinden. Denn Lesen und Schreiben beschert auch Lebensmut und Unabhängigkeit und hilft, aus schwierigen Situationen selbst herauszufinden! Lesen lohnt! Schreiben noch mehr!

Gäste sind die Koordinatorin des Alphabündnis Friedrichshain-Kreuzberg, Maria Dobreff, Sven Schaub, Mitarbeiter der Mobilen Beratung und Begleitung in Spandau zu „Lesen Schreiben Alltag“ , sowie ein Lern-Experte, der von seinem persönlichen Alltag mit Lese- und Schreibschwierigkeiten berichtet. Die Ausstellung und Veranstaltung werden vom Alphabündnis Spandau präsentiert.

ms