Freitag, 29. März 2024
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Wann kommt das Luftballon-Verbot in Berlin?

Gasgefüllte Luftballons

Die EU brachte im vergangenen Jahr das Plastikverbot für Strohhalme, Einmalgeschirr, Wattestäbchen und andere Wegwerfartikel auf den Weg. Am Anfang der Debatte war anfangs auch von Luftballons die Rede, doch sie wurden letztlich ausgeklammert, was nicht auf einhellige Zustimmung stieß. In den Niederlanden begann sich der Widerstand gegen Luftballons zu regen.

Die erste Stadt, die es untersagte bei Kinderfesten oder Hochzeiten Luftballons aufsteigen zu lassen, war 2015 Amsterdam. Dem Beispiel der niederländischen Hauptstadt folgten seitdem rund 60 niederländische Kommunen. 2017 waren es gerade 18 Städte.

Nun ist auch die erste deutsche Stadt aktiv geworden. Der Antrag einer Gütersloherin gab den Anstoß: „Ich musste leider Augenzeugin werden, als mitten in der Stadt eine große Anzahl gasgefüllter Luftballons in den Himmel aufstieg“. So stellte sie einen Bürgerantrag zu stellen. Denn: „Ausgediente Luftballons mit Plastikschnüren, Plastikverschlüssen und teilweise mit Pappkärtchen dran liegen überall in der Natur.“

Sie argumentierte: Die heruntergefallenen Ballons würden von Vögeln mit Nahrung verwechselt, Tiere verhedderten sich in den Schnüren und könnten sich nicht mehr befreien und Vögel würden die Schnüre in ihre Nester tragen, in denen sich die Küken daran strangulierten.

Im Stadtrat von Güterloh gab es nach reger Diskussion eine einstimmige Entscheidung für ein Verbot, Luftballon aus öffentlichen Einrichtungen, Kitas und Schulen aufsteigen zu lassen.

Das Verbot ist vor allem ein symbolischer Akt, denn Luftballons und Zubehör sind weiter frei verkäuflich. Das Aufsteigen von gasgefüllten Luftballons ist bisher auch nicht genehmigungspflichtig.

So wird es wohl auch weiter bei privaten Feiern, Hochzeiten und Kindergeburtstagen bunte aufsteigende Luftballons geben. Ob es künftig noch Luftballons auf politischen Demonstrationen und in Wahlkämpfen gibt, ist aber fraglich geworden, denn nun steht auch die umweltpolitsche Glaubwürdigkeit der Akteure auf dem Spiel.