Berlin soll im Rahmen der Energiewende bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Den Rahmen bildet dafür der Masterplan Solarcity Berlin, der durch eine Koordinierungsstelle bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe voran getrieben wird.
Das Fraunhofer Instituts für Solare Energiesystem (ISE) und verschiedene Expertenkreise arbeiten daran mit.
Parallel dazu hat die Berliner Energieagentur GmbH den Berliner Energieatlas erstellt, der flächendeckend alle Potentiale für Solarenergie auf Berliner Dächern ermittelt hat.
Nach dem Beschluss des Umsetzungskonzepts durch den Berliner Senat begann dann die eigentliche Aufgabe: Die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen mit den Berliner Akteuren.
Die Expertenempfehlung betont, dass die Solarwende nur gemeinsam mit dem aktiven Beitrag von Gebäudeeigentümern, Unternehmen, Verbänden, Planern und Umsetzern gelingen kann.
Deshalb müssen vor allem auch die Bezirke vor Ort aktiv werden, und Dach für Dach auf die Gebäudeeigentümer und zugehen.
Studie zum Solarstrompotenzial der Altstadt Spandau
Die Leitstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bezirksamt Spandau hat deshalb das Berliner Reiner Lemoine Institut beauftragt, die konkrete Eignung der Dächer für die Nutzung von Solarenergie zur Stromversorgung der circa 108 Hektar großen Altstadt zu untersuchen und zu bewerten. Die Bausubstanz der historischen Gebäude reicht dabei teils bis ins 15. Jahrhundert zurück.
Anhand eines zuvor festgelegten Kriterienkatalogs, der sowohl technische, wirtschaftliche wie auch gesetzliche Aspekte wie Denkmalschutz berücksichtigt, wurde für jedes der annähernd 500 Gebäude das Solarstrompotenzial ermittelt. Das vielversprechende Ergebnis: 51 Prozent der Gebäude sind sehr gut oder gut geeignet, hinzu kommen 14 Prozent der Gebäude, die bedingt geeignet sind. Insgesamt wäre laut der Berechnungen auf den Dächern der Altstadt eine Solarstromerzeugung von 2,1 GWh im Jahr bei einem berechneten Strombedarf von 12,2 GWh möglich.
Ergebnis: Bei vollständiger Nutzung dieses Potenzials könnte der bisherige Anteil des Solarstroms vom Dach von 0,1 Prozent auf 17,5 Prozent erhöht werden.
Baustadtrat Frank Bewig zeigte sich sehr erfreut über diese Ergebnisse:
„Die Studie zeigt ein signifikantes Potenzial für den Einsatz von Photovoltaik (PV) auf den Dächern der Altstadt. Sie ermittelte für die Mehrzahl der Gebäude, dass selbst bei erschwerten Bedingungen der wie Denkmalschutz, hohe Verschattung oder einem kleinen Dach ein wirtschaftlicher Betrieb von PV-Anlagen unter derzeitigen Kosten- und Förderstrukturen möglich ist. Wir hoffen natürlich, dass dies viele Besitzer ermutigt und motiviert, auf Ihren Dächern Photovoltaik zu installieren.“
Damit steht für die Altstadt Spandau nun ausreichendes Datenmaterial zur Verfügung, um konkrete Photovoltaik-Projekte umzusetzen.
Übrigens: Strom von der Sonne lohnt sich in Berlin durch sehr attraktive Förderkonditionen und niedrige Kreditzinsen. In Verbindung mit Stromspeichern kann auch der Strompreis durch hohe Eigenerzeugungsanteile dauerhaft gesenkt werden.
Weitere Informationen:
Leitstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Ansprechpartner: Corina Weber Mail: c.weber@ba-spandau.berlin.de
Studie zum Solarstrompotenzial der Altstadt Spandau
Solarstrom-Check der Berliner Energieagentur